Darmflora-Analyse

Darmflora-Analyse

Die Darmflora-Analyse, auch als Darmmikrobiom-Analyse bekannt, ist eine diagnostische Methode, die darauf abzielt, die Zusammensetzung und Vielfalt der Mikroorganismen im Darm zu untersuchen. Der Darm beherbergt eine komplexe Gemeinschaft von Bakterien, Viren, Pilzen und anderen Mikroorganismen, die als Darmmikrobiom bezeichnet werden. Diese Mikroorganismen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verdauung, der Aufnahme von Nährstoffen, der Stärkung des Immunsystems und der Aufrechterhaltung der Gesundheit.

Bei verschiedenen Erkrankungen oder Beschwerden kann es sinnvoll sein, einen Blick auf die Darmflora zu werfen. Dazu gehören insbesondere alle Arten von Verdauungsstörungen, das Reizdarm-Syndrom und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn), aber auch Infektanfälligkeit, chronische Ekzeme/Neurodermitis und Behandlungen im Rahmen der komplementären Krebstherapie. Bei Autoimmunerkrankungen und chronischen Entzündungen (“silent inflammation”), die Ursache für Erschöpfung und Schmerzen sein können, liegen die Wurzeln häufig im Darm. Aber auch für unser psychisches Wohlbefinden ist die Darmgesundheit wichtig. Da wir im Bauch mehr Nervenzellen finden als im Kopf spricht man zurecht auch von „Bauchhirn“.

Folgende Parameter können untersucht werden:

  • pH-Wert: der Säurewert lässt eine Aussage über die intestinale Mikroflora zu. Bei einem gestillten Säugling sind pH-Werte von 5,0-5,5 Zeichen einer physiologischen Darmbesiedlung. Bei einem mit Mischkost ernährten Erwachsenen liegen physiologische pH-Werte der Stuhlflora zwischen 6 und 6,5. Werte über 7 zeigen eine Dominanz der Fäulnisflora an, hervorgerufen durch eine eiweiß- oder fettreiche, einseitige Ernährung; erhöhte Werte können aber auch auf Verdauungsstörungen hinweisen
  • mikrobiologische Stuhluntersuchung: Dabei werden aus dem Stuhl die Darmbakterien auf Nährmedien angezüchtet und ausgezählt. Die Anzahl an Bakterien nimmt vom oberen Teil des Dünndarms nach unten hin zu und erreicht im Dickdarm ihren Höhepunkt. Die Zusammensetzung in unterschiedlichen Darmabschnitten variiert und ihre Keimanzahl wird bestimmt. Hierdurch können Störungen wie Gährungs- oder Fäulnisdysbiose erkannt werden.
  • Mykologische Untersuchung auf Hefepilze (z.B. Candida, Geotrichum) und Schimmelpilze (z.B. Aspergillus) inklusive Differenzierung und Prüfung der wichtigsten Pathogenitätsmerkmale.
  • Verdauungsrückstände (z.B. Fett, Wassergehalt, Eiweiß, Stärke, Zuckergehalt) Diese können auf Fehlbesiedekungen und Fäulnis- oder Gährungsdyspepsien hinweisen.
  • Schleimhautparameter (z.B. Zonulin, Calprotectin und Alpha1-Antitrypsin) Diese können Entzündungen und Undichtigkeiten der Schleimhaut offenlegen (Leaky-gut- Syndrom)
  • Verdauungsparameter (Pankreaselastase, Gallensäuren im Stuhl) Dadurch können Schwächen/Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sowie Störungen der Fettverdauung erkannt werden.
  • Schleimhautimmunität (Sekretorisches Immunglobulin A) Dies gibt Hinweise auf die Abwehrfähigkeit der Darmschleimhaut sowie aller anderer Oberflächen (Mund-Nasen-Rachenraum, Lunge und Urogenitaltrakt.
  • Untersuchung auf Parasiten und Würmer bei entsprechenden Beschwerden oder einem Hinweis in der Vorgeschichte

Was eine solche Diagnostik für therapeutische Konsequenzen haben kann, erfahren Sie auf unter Darmsanierung.