Schwermetall-Ausleitung

Schwermetall Ausleitung

Toxische Metalle in der Umwelt:

Seit Beginn der Industrialisierung wurden viele zuvor fest im Gestein gebundene Metalle abgebaut und herausgelöst. Dadurch kam und kommt es zunehmend zu einem Eintrag von toxischen Metallen in die Umwelt. Im Gegensatz zu anderen Substanzen wie z.B. Pflanzenschutzmitteln werden Schwermetalle jedoch nicht mit der Zeit abgebaut und unschädlich gemacht, sondern sie reichern sich im Körper an.

Unser Organismus ist diesen giftigen Substanzen im Alltag in steigender Konzentration ausgesetzt. So nehmen wir z.B. allein über den Feinstaub in der Luft Quecksilber, Blei und Cadmium auf.

Kommen durch individuelle Faktoren, wie Belastungen am Arbeitsplatz, Amalgam in den Zähnen oder bestimmte Essgewohnheiten (Seefisch), noch zusätzliche Einträge von toxisch wirkenden Metallen hinzu, können gesundheitsschädliche Konzentrationen erreicht werden.

Im Organismus können Schwermetalle auf unterschiedliche Weise schädigend wirken. So können sie den Zellstoffwechsel stören und die Energieproduktion (ATP) beeinträchtigen. Erschöpfung, Abgeschlagenheit und „Gehirnnebel“ können die Folge sein. Durch Blockade von verschiedensten Enzymsystemen können eine Reihe von Störungen wie z.B. Haarausfall oder neurologische Ausfälle auftreten. Ferner können toxische Metalle den so genannten oxidativen Stress erhöhen, was „stille Entzündungen“ triggern kann. Diese werden als Ursache für die Mehrzahl der chronischen Zivilisationskrankheiten diskutiert.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Entgiftungskapazität des Körpers individuell sehr variiert. Bei etwa 50% der europäischen Bevölkerung besteht ein Defekt der Glutathion S-Transferase M1 (GSTM1). Dadurch ist die Möglichkeit Schwermetalle zu entgiften eingeschränkt und die Gefahr zu erkranken erhöht. Auf Wunsch können wir genetische Untersuchungen zur Bestimmung der Entgiftungskapazität durchführen.

Beispiele für Quellen toxisch wirkender Metalle:

  • Quecksilber: Seefisch und Meeresfrüchte, Amalgam in Zahnfüllungen, Feinstaub, Quecksilberdampflampen („Energiesparlampen“), Neonröhren
  • Blei: Feinstaub (über Jahrzehnte verbleites Benzin/Müllverbrennung), Trinkwasser, Innereien, Waldpilze, Schützen/Jäger bleihaltige Munition, Keramik/Tontöpfe
  • Cadmium: Gemüse, Tabakrauch, Feinstaub, Waldpilze, Innereien, Tattoofarben
  • Arsen (Halbmetall): Fisch, Obst und Gemüse (Quelle: Pflanzenschutzmittel), Reis von vulkanischen Böden
  • Aluminium (Leichtmetall): aluminiumhaltige Verpackungen (Jogurtdeckel, Espressokapseln), Deos, Tonerstaub, Lebensmittelzusätze, aluminiumhaltiges Kochgeschirr
  • Chrom: Modeschmuck, Gelenkprothesen, Tattoofarben, metallverarbeitende Industrie, Gerbereien, Besteck
  • Titan (Leichtmetall): Kosmetika, Zusatzstoff in Medikamenten/Nahrungsergänzungsmitteln, Gelenk- und Zahnimplantate
  • Gadolinium: Kontrastmittel bei MRT-Untersuchungen, belastetes Trink- und Grundwasser

Schwermetall-Entgiftung:

Besteht eine relevante Schwermetall-Belastung so kann eine Schwermetall-Entgiftung sinnvoll sein. Zur Detox-Anwendung kommt eine Gruppe von Medikamenten, die als Chelate bezeichnet werden. Hierbei hat sich besonders die Kombination aus DMPS (Dimercaptopropansulfonsäure) mit EDTA (Ethylendiamintetraacetat) bewährt, da sie effektiv ein breites Spektrum von toxischen Metallen entfernt. Dies ist sinnvoll, da in den meisten Fällen Co-Belastungen vorliegen und zwei oder mehrere Metalle ausgeleitet werden müssen. In bestimmten Situationen kommen zur Chelat-Therapie ergänzend auch DMSA (Dimercaptobernsteinsäure) und Zink-DTPA (Diethylentriaminpentaessigsäure) zum Einsatz.

Schwermetall-Ausleitungstest:

Vor einer eventuellen Schwermetall-Ausleitung wird immer durch einen Test (CEMET) überprüft, ob überhaupt eine relevante, d.h. ausleitungswürdige Schwermetall-Belastung vorliegt. Je nach Ergebnis wird dann das weitere, individuelle Vorgehen mit dem Patienten besprochen.